Chronik „Der Beginn“

Der Beginn

Anlässlich des 1. Deutschen Arbeiter,- Turn- und Sportfestes 1922 in Leipzig, welches die Macht und Stärke des damaligen aufstrebenden Arbeitersportes demonstrierte, war der Auftritt des Spielmannszuges der Hamburger Arbeitersportler ein besonderer Höhepunkt. Die spielerischen Leistungen sowie die große Masse der Spielleute hatten eine so mitreißende Wirkung, dass sich eine spontane Bewegung in der gesamten Turner-Vereinigung ergab.

Auch im damaligen „Ruß-Chemnitz“ erfolgte der Beschluss zur Gründung eines einsatzstarken Spielmannszuges. Den Grundstein dazu legte die 2. Abteilung der Freien-Turner-Vereinigung Chemnitz.

Am 5. Oktober 1922 fand die erste Übungsstunde unter der Leitung von Sportsfreund Willy Steinhäußer statt. Es beteiligten sich etwa 100 Arbeitersportler, die aus allen 12 Abteilungen der Freien-Turner-Vereinigung Chemnitz kamen, an dieser Übungsstunde.

Die damalige politische und gesellschaftliche Situation in Deutschland war nicht dazu angetan, der aufstrebenden Spielleutebewegung die nötige finanzielle Unterstützung zu geben. 
Jeder Spielmann musste sich seine Kleidung und sein Instrument unter großen finanziellen Schwierigkeiten persönlich kaufen.
Trotz dieser Schwierigkeiten wurde intensiv geübt, so dass der neu gegründete Spielmannszug bereits am 1. Mai 1923 erstmalig sein Können der Öffentlichkeit vorführen konnte. Die Begeisterung der Chemnitzer schaffte die Voraussetzungen, dass sich dieser Spielmannszug bis auf eine Stärke von 220 Spielleuten entwickeln konnte. Der Spielmannszug trat sowohl geschlossen, als auch in einzelnen Abteilungen auf, zählte zu den besten und stärksten Klangkörpern im Arbeiter-, Turn- und Sportbund und demonstrierte damit die Macht der Chemnitzer Arbeitersportler. Ebenfalls wurden leistungsfähige Kinderspielmannszüge aufgebaut, die den ständigen Nachwuchs des Chemnitzer Spielmannszuges sicherten. Ein größeres Sportfest ohne den Chemnitzer Spielmannszug mit seinen mehrstimmigen Hornmärschen war nicht mehr denkbar.

Besondere Höhepunkte für den Chemnitzer Spielmannszug in dieser Zeit waren:

  • 1924 das Turn- und Sportfest in Karlsbad

  • 1925 die 1. Arbeiter-Olympiade in Frankfurt/Main

  • 1926 das Spielleute-Treffen in Chemnitz
    (Beteiligung von 2000 Spielleuten aus Chemnitz und Umgebung)

  • 1928 das Kreisturnfest in Dresden
    (Beteiligung von 6000 Spielleuten)

  • 1929 das 2. Arbeiter-Turnfest in Nürnberg
    (Beteiligung von 11000 Spielleuten)

  • 1931 die 2. Arbeiter-Olympiade in Wien

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